Carlos Sainz: Wir der Vater so der Sohn!

16.10.2015 - Meike von Lojewski / Madrid und Barcelona für Deutsche 

Weltweit sahen am 11. Oktober die Augen aller Formel-1-Fans nach Sotschi in Russland, wo Lewis Hamilton nach einem grandiosen Rennen wieder einmal als Sieger auf dem Treppchen stand. So war dieser natürlich auch anschliessend in aller Munde: “Eine triumphale Spazierfahrt von Lewis Hamilton", schreibt "AS". Und bei "El Mundo" war zu lesen: "Hamilton nimmt eine weitere Stufe auf dem Weg zum dritten WM-Titel.

Allerdings war man in Spanien vor allem auch auf den Auftritt von Carlos Sainz gespannt, dem 20jährigen Madrilenen, der seit diesem Jahr für Toro Rosso in der Formel 1 mitfährt. Neben dem nur 17 Jahre alten Max Verstappen ist er die zweite Nachwuchskraft, die der Rennstall verpflichtet hatte und auf dem grosse Erwartungen liegen. Diese schienen sich zunächst jedoch in Luft aufgelöst zu haben, hatte Sainz doch im Freien Training am Samstag in Kurve 13 einen schweren Unfall und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Dann aber die erlösende Nachricht: Dem jungen Spanier war nichts Schlimmes passiert! Er bekam am Sonntag Vormittag grünes Licht für den Start und durfte doch beim Rennen mitfahren.

Sainz war augenscheinlich keine Beeinträchtigung durch seinen Trainings-Unfall anzumerken. Allerdings räumte er später ein, doch etwas unter Schwindel sowie leichten Nacken- und Rückenschmerzen gelitten zu haben. Im Rennen kämpfte er sich, begünstigt zunächst vor bis auf Platz sieben. Kurz vor dem Ende bekam er allerdings Probleme mit der Temperatur seiner Bremsen und schied in der 47. Runde aus. Dies geschah in derselben Kurve wie sein Unfall am Tag zuvor. "Was für eine enttäuschende Art, etwas zu beenden, das ein so gutes Rennen war! Aber ich bin froh, nach dem Unfall gestern überhaupt gefahren zu sein", sagte Sainz.

Auch im Team von Toro Rosso zeigt man sich zufrieden. ”Es war ein schwieriges und emotionales Wochenende für das Team. Der schlimmste Moment war der, als nach Carlos´ Unfall der Funkkontakt abriss und wir nicht wussten, ob es ihm gut geht. Heute ist er ein fantastisches Rennen gefahren," so Teamchef Franz Tost.

Carlos Sainz tritt ein schweres Erbe an. Sein gleichnamiger Vater, der in Spanien den Spitznamen "El Matador” trägt, war ebenfalls ein berühmter Rallyefahrer und nahm von 1987 bis 2004 an der Rallye-Weltmeisterschaft teil. Er wurde zweimal, 1990 und 1992, Weltmeister und schaffte es 97 Mal aufs Podium. Seinen ersten WM-Lauf gewann er 1990 mit der Rallye Griechenland auf einem Toyota Celica GT4. Außerdem gewann er die Rallye Dakar 2010. Dem jungen Carlos Sainz steht aber noch eine vielversprechende Zukunft bevor, in der er mit seinem Vater gleichziehen kann.

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