Arbeit  von  Reiner Spock am 27.06.0812:42:36
Reiner Spock
Zur einleitung: die meisten in dieser Rubrik geschilderten Erfahrungen sind wohl korrekt, wobei aber wohl eher liebenswert als lästig.

Wirklich störend empfinde ich die Kultur der spanischen Unternehmen. Es fängt damit an, dass es extrem hierarchisch ist. Den Chef deines Chefs darfst du genauso wenig ansprechen wie Verantwortung delegiert oder übernommen wird. In Meetings will der Direktor mit dem Direktor des Dienstleisters sprechen - auch wenn dieser vom Thema keine Ahnung hat.

Auch anstrengend ist die mangelnde Handy-Kultur: egal wie wichtig das Meeting ist, wer anruft oder wie wenig Zeit ist: ans Telefon wird rangegangen. Empfinde ich auch nach >1 Jahr arbeiten in España als extrem unfreundlich.

Last not least in dieser Reihe: obwohl ich die Spanier als gut ausgebildet, schlau und arbeitsam kennen gelernt habe, ist die Produktivität nicht eben optimal. Manchmal frage ich mich, was die den ganzen Tag machen, denn - auch wenn das Ergebnis meist sehr gut ist - dauert es doch oft. Von Freunden habe ich darüber hinaus auch gehört, dass die Qualität der Ergebnisse auch nicht immer "optimal" ist...

Zuletzt gesagt: auch wenn Schwarzbrot oder Brötchen schwer zu bekommen sind, Schnürsenkel und Briefmarken woanders gekauft werden oder in den Bars Servietten und Olivenkerne auf dem Boden landen: vieles (eigentlich alles davon) stört _mich_ gar nicht. Im Gegenteil: schön wär's, diese "Lust zu leben" auch in Deutschland mehr zu finden!
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