TIPP: Traumstrände im Norden Spaniens

14.08.2014 - Abdruck in der Zeitschrift ECONOMÍA der AHK Spanien, Juliane Pfordte  

Anders als die belebten Mittelmeerstrände bietet der Norden Spaniens vielfältige, mitunter menschenleere Traumstrände inmitten unberührter Natur. ECONOMÍA stellt einige der schönsten vor.


Das Wasser ist kühl, die Wellen rau und ungezähmt, der Geruch nach Meeresfrüchten mischt sich mit der frischen Atlantikbrise. Die Nordküste Spaniens bietet eine atemberaubende Vielfalt an malerischen Sandstränden und bizarren Steilküsten. Von West nach Ost erstreckt sich der Küstenstreifen über die vier Autonomen Regionen Galicien, Asturien, Kantabrien und das Baskenland. 144 dieser Strände wurden 2014 mit der blauen Flagge ausgezeichnet. Das Gütesiegel, das jährlich von der internationalen Stiftung für Umwelterziehung an Strände in 48 Ländern weltweit vergeben wird, bewertet unter anderem die Wasserqualität, eine umweltgerechte Abfall- und Abwasserentsorgung, die Sanitär- und Sicherheitseinrichtungen sowie Informationen und Maßnahmen zum Umweltschutz.

Ein Traum in Blau-Weiß: die Islas Cíes
Schneeweißer Sandstrand, umgeben von türkisblauem, kristallklaremWasser, unberührten Dünen, Pinienwäldern und Klippen – Karibikidylle versprühen die Islas Cíes in den Rías Baixas vor Vigo an der Westküste Galiciens. Fast alle Strände der Islas Cíes sind mit einer blauen Flagge ausgezeichnet. Mit einer Wassertemperatur vonmaximal 16 Grad Celsius kann das Badevergnügen jedoch zur echten Herausforderung werden. Seit 1980 stehen die Cíes-Inseln unter Naturschutz und die Besucherzahl ist auf 2.200 Personen pro Tag begrenzt. Die Inseln bieten den bedeutendstenMeeresvogelkolonien der spanischen Küste Lebensraum und auch der Meeresboden lädt mit seinen vielen Fisch- und Meerestierarten, Algenwäldern und Delfinen zu ausgedehnten Beobachtungstouren ein. Tauchen und Segeln ist auf den Cíes-Inseln jedoch nur mit Genehmigung erlaubt. An Ostern sowie an den Mai- und Sommerwochenenden (Juni bis September) setzen Schiffe von den Küstenstädten Vigo, Baiona und Cangas de Morraz über. Die Fahrt kostet um die 20 Euro und dauert etwa 40 Minuten. Über Abfahrtszeiten und Fahrpreise informieren die Fährunternehmen Naviera Mar de Ons und Naviera Isla de Ons. Wer auf den Inseln übernachten und morgens vomWellenrauschen und dem Singen der seltenen Gelbfußsilbermöwen geweckt werden möchte, sollte frühzeitig einen der 800 begehrten Campingplätze reservieren, Hotels gibt es auf den Inseln nicht.

 

Playa de las Catedrales
Galiciens Kathedralen Weiter nördlich, in den Rías Altas an der Grenze zu Asturien, versteckt sich ein weiteres Strand-Highlight: die Playa de las Catedrales. Der Strand – ebenfalls mit blauer Flagge ausgezeichnet – liegt in Dehesa, einem kleinen Dorf zehn Kilometer westlich der Hafenstadt Ribadeo. Ein Besuch empfiehlt sich vor allem bei Ebbe, wenn das Meer die über 30 Meter hohen Felsen freilegt und diese wie gotische Kathedralen in die Höhe ragen. Über eine Treppe entlang der Felswände ist der Strand gut erreichbar, zwei gebührenfreie Parkplätze oberhalb bieten ausreichend Stellplätze. In der Nähe gibt es zudem zahlreiche Unterkunftsmöglichkeiten. Die Felsbögen mit ihren begehbaren, mystischen Höhlen und das von den Gezeiten und der Sonne beeinflusste Farbenspiel des Gesteins verwandeln den Strand in ein spektakuläres Freilichtmuseum. Bei Flut liegt die 1.500 Meter lange Playa vollständig unter Wasser. Dann laden die Wanderwege oberhalb der Klippe zu ausgedehnten Spaziergängen ein.

 

Playa de Silencio
idyllische Stille In Asturien schließt sich weiter in Richtung Osten die Costa Verde, die sogenannte Grüne Küste Spaniens an. Im Hintergrund der feinsandigen Strände erstrecken sich üppige Dünenlandschaften und das Panorama der bewaldeten Berge der Kantabrischen Gebirgskette. Ein Geheimtipp ist die weniger bekannte Playa de Silencio. Der „Strand der Stille“ befindet sich in der Nähe des kleinen Dorfes Castañeras in der Gemeinde Cudillero. Von einem Parkplatz oben auf dem Felsen führt ein ausgeschildeter Weg zum Meer hinab. Atemberaubend ist die Kulisse der über hundert Meter in die Tiefe stürzenden, zerklüfteten Felsen mit dem vorgelagerten, menschenleeren weißen Sandstrand. Malerisch schlängelt sich dieser auf 510 Metern an den Klippen entlang. Der Strand hält, was sein Name verspricht: Die idyllische Stille wird hier nur vom sanften Rauschen des Meeres unterbrochen. Wegen des geringen Wellenganges ist die Playa de Silencio vor allem bei Tauchern und Unterwasserfischern beliebt.

 

Playa de Rodiles
Dünen und Eukalyptuswälder Eine weitere Strandperle ist der Strand Playa de Rodiles etwa 30 Kilometer östlich von Gijón in der Gemeinde Villaviciosa. Er gehört zu den breitesten Sandstränden Asturiens: Bei Ebbe umfasst er etwa 350.000 Quadratmeter. Inmitten der weitläufigen Dünenlandschaft der Bucht Villaviciosa gelegen, bilden die saftiggrünen Eukalyptuswälder, der goldgelbe Sandstrand und das tiefblaue Atlantikwasser einen einzigartigen Farbkontrast. Der Strand ist Teil eines Naherholungsgebietes und ebenso mit blauer Flagge ausgezeichnet. Nahegelegene Golfplätze und konstante Wellen an mehr als 250 Tagen im Jahr machen Rodiles außerdem zumbeliebten Treffpunkt für Freunde des Golf- und Surfsports. Direkt am Strand befindet sich eine Surfstation, am Flussufer ein Campingplatz sowie kleine Hotels, Pensionen, Bars und Restaurants.

 

Playa de Gulpiyuri
Naturdenkmal bei Naves Zu den Naturschönheiten Asturiens zählt auch der GulpiyuriStrand in der Nähe von Llanes. Die gerade einmal 50 Meter lange Bucht mit Quarzsand und glasklarem Wasser ist geologisch und landschaftlich einzigartig: Sie liegt etwa 100 Meter hinter der Atlantikküste und gleicht bei Flut einem landeinwärts gelegenen Salzwasser-Schwimmbecken, das über einen unterirdischen Kanal vom Atlantik überflutet wird. 2001 wurde der Strand zum Naturdenkmal erklärt. Er ist zu Fuß vom nahegelegenen Strand San Antolín in Naves, einem kleinen Dorf in der Nähe von Llanes, zu erreichen. Die verlassene Playa Arnía Neun Kilometer westlich der Hauptstadt Kantabriens, Santander, zwischen Soto de la Marina und Liencres, liegt der Strand „La Arnía“ paradiesisch und verlassen. Das Panorama des smaragdblauen Wassers und des von Felsen und Steilklippen umgebenen Sandstrandes entschädigt für den etwas schwierigen Zugang über einen steilen Abhang. Dieser ist vom nahegelegenen Parkplatz zu erreichen. Oberhalb der Klippe liegt malerisch das kleine Restaurant El Cazurro.

 

Playa de Ogella, am „Ufer des Meeres“
Die baskische Atlantikküste zieht sich über 176 Kilometer vom Golf der Biskaya, am Fuss der Pyrenäen bis zur Grenze nach Frankreich im Osten. In der östlichen Gemeinde Ispaster – wörtlich „am Ufer des Meeres“ – liegt die naturbelassene, ruhige Bucht und der gleichnamige Strand von Ogella. Je nach Gezeiten variiert seine Ausdehnung, bei Ebbe leuchten die Formationen aus Stein, Sand und Kalk grün im Sonnenlicht. Die vom Wind aufgepeitschten Wellen machen den Ogella-Strand ebenso bei Surfern beliebt. Eine kleine Straße führt von Ispaster aus zum nahegelegenen Parkplatz, zahlreiche Picknickplätze laden zum Verweilen ein, den weiten Atlantik stets im Blick.

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