TIPP: La Tomatina – Tomatenschlacht mit Tradition

27.08.2013 - Doris Oberleiter / Barcelona für Deutsche 

An die Tomaten, fertig, los! In weniger als einer Woche ist es wieder so weit. Am 28. August findet im Buñol, in der Nähe von Valencia die bereits legendäre Tomatenschlacht „La Tomatina“ statt.

45.000 Teilnehmer aus der ganzen Welt, 125 Tonnen Tomaten – das waren im letzten Jahr die Zutaten für eines der wohl außergewöhnlichsten Feste in Spanien. Ein Fest, dass lange Tradition, einen fixen Ablauf und klare Regeln hat. Die Tomatina findet jedes Jahr am letzten Mittwoch im August statt. Dann wird kleine Stadt Buñol mit Ihren 10.000 Einwohnern von Touristen in Feierlaune regelrecht überrannt. Los geht es um 10 Uhr am Morgen, mit dem so genannten Schinkenstürmen. Dabei wird ein etwa 7 Meter hoher Baumstamm mit Seife und Wachs eingerieben, ein Schinken wird an seine Spitze gehängt und das Ganze wird am Hauptplatz des Dorfes aufgestellt. Ziel ist es, auf den Baumstamm zu klettern und den Schinken herunterzuholen. Um 11 Uhr fällt dann der eigentliche Startschuss für die wilde Schlacht: Eine Stunde lang bewerfen sich die Teilnehmer gegenseitig mit überreifen Tomaten. Dabei gibt es klare Regeln, um die Sicherheit zu gewährleisten und Verletzungen vorzubeugen: Die Tomaten müssen vor dem werfen zerdrückt werden, es dürfen keine anderen Gegenstände geworfen werden und die Teilnehmer werden aufgerufen, Schutzbrillen und Handschuhe zu tragen. Um Punkt zwölf ist dann Schluss mit Lustig und die Schlacht wird mit einem Böllerschuss offiziell beendet.
Übrig bleiben Strassen voller Tomatensaft und die erschöpfte, in Tomaten gebadete Menge. Die Feuerwehr und hilfsbereite Anwohner reinigen Touristen und die Straßen und das Fest nimmt seinen feuchtfröhlichen Lauf.

Wie kommt man auf so eine Idee? Diese Frage haben sich wohl schon viele gestellt. Die Antwort darauf ist nicht ganz eindeutig. Es gibt mehrere Versionen davon, wie das Fest genau entstanden ist. Von einem untalentiertem Straßenmusiker, der mit Tomaten beworfen wurde und kurzerhand zurückgeschmissen hat, über einen Nachbarschaftsstreit bis hin zu einer Anti-Franco-Demonstration als Auslöser. Am wahrscheinlichsten ist jedoch folgende Version: Bei einer traditionellen Prozession im Jahr 1945 wollten sich ein paar Jugendliche nach vorne drängen, dabei kam es zu Rangeleien und es wurden kurzerhand die Tomaten eines nahe gelegenen Gemüsestandes als Wurfgeschosse eingesetzt. In den darauffolgenden Jahren wurde die Tomatenschlacht wiederholt, jedoch immer wieder von der Polizei unterbrochen und verboten. Die Menge ließ sich allerdings nicht unterkriegen und so ist die Tomatina im Laufe der Jahre zu einer festen Tradition geworden.

Dieses Jahr wird erstmals Eintritt für die Tomatenschlacht verlangt. Damit soll die Teilnehmerzahl eingeschränkt werden, was gleichzeitig die Sicherheit erhöht. 15.000 Eintrittskarten zu je 10 Euro wurde bereits an Touristen aus aller Welt verkauft. Die restlichen 5.000 Karten werden für Anrainer reserviert und sind gratis. Ganze 130 Tonnen Tomaten werden dieses Jahr zum Einsatz kommen. Die Früchte sind dabei überreif und nicht mehr für den Verzehr geeignet.

Kommentare (0) :

Artikel kommentieren
Artikel-Archiv