SERIE: Deutschsprachige Unternehmer in Katalonien - Amrei Korte (rechts im Bild)

26.11.2008 - Judith de la Vega 

1. Was macht Ihr Unternehmen?
Kochkurse, Kochen als Incentive- und Teambuilding, Beratung und Schulung in der Gastronomie, Ernährungsberatung, Catering, Entwicklung neuer Gastronomie-Projekte.

2. Wie entstand Ihre Unternehmensidee?
Sie beinhaltet das, was wir – die beiden Gründer – am liebsten mögen und besten können: kochen und kommunizieren

3. Warum in Katalonien?
Wir haben hier bereits vor der Unternehmensgründung gewohnt, da es Julios (zweite) Heimat ist – nach León.

4. Was war für Sie das größte Problem am Anfang?
Sich durch den Behördenkram zu wühlen und herauszufinden, was wie und wann passieren muss.

5. Sprechen Sie Katalanisch?
Nein.

6. Die meisten geschäftlichen Kontakte entstehen wo?

Im Internet.

7. Wie wirkt sich die verordnete Zweisprachigkeit auf Ihre Firma aus?

Es gibt teilweise Kunden, die auf catalan bestehen und ungern ins Spanische wechseln. Das ist nicht immer angenehm. Ansonsten sind wir nicht so stark betroffen, da unsere Kunden international sind und wir unsere Kurse auf Spanisch und Englisch anbieten, womit ein weit größeres Publikum angesprochen wird.
Barcelona ist letztendlich nicht zweisprachig, sondern vielsprachig.

8. Was raten Sie jemandem, der hier eine Firma gründen will?

Die teilweise ruppige Unfreundlichkeit nicht persönlich zu nehmen und nicht kleinbeigeben. Sich gut vorher über Lizenzverträge und andere bürokratische Punkte zu informieren, um Überraschungen „on the go“ zu vermeiden.

9. Welcher Unterschied zu Deutschland fällt Ihnen hier am meisten auf?

Die Leute hier geben aus, was sie in der Tasche haben, es wird weniger gespart. Solange was da ist (vor allem am Monatsanfang nachdem die Gehälter auf dem Konto gelandet sind), wird ausgegeben. Gen Monatsende geht halt dann einfach weniger.

Der Freitag ist eigentlich schon kein Arbeitstag mehr.

Man kann sich weniger darauf verlassen, wenn einem jemand etwas zusagt oder ankündigt. Es passiert in Deutschland viel seltener, dass jemand sein Wort nicht hält.

Hier spricht arm mit reich, alt mit jung, gebildet mit ungebildet.


10. Was mögen Sie besonders an den Katalanen?

Sie sind gerade heraus.
Wenn man einen Freund gewonnen hat, bleibt er auch einer.
Sie sind – verglichen mit südlicheren Regionen Spaniens – gewissenhafter, was in der ZusammenARBEIT wichtig und positiv ist.

11. Gibt es etwas, das Sie hier stört?

Ja:
Unmögliche Wohnungen zu noch unmöglicheren Preisen.
Unfreundlichkeit/Ruppigkeit
Verschlossenheit
Katalanischer Nationalismus

12. Sagen Sie uns einige deutsche Marotten, die Sie nicht ablegen können?

Pünktlichkeit, Ernsthafigkeit, Verantwortungsbewusstsein.

13. Können Sie ein Restaurant/ Bar empfehlen?
Ja. Einige, aber sie sind nur so gut, weil sie Geheimtipps sind...

14. Haben Sie eine Hotelempfehlung?

Leider nein.

15. Was ist Ihr liebster Platz in Barcelona?
mein Laden ;-)

16. Was vermissen Sie aus der Heimat?

Brot. Offenheit und Interesse an Neuem, Anderem, Unbekanntem.

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