NUTWERT: Was ist Riester-Rente?

10.12.2007 - Philipp Dyckerhoff 

Die Riesterrente wurde 2002 in Deutschland mit dem Ziel eingeführt, die private Altersvorsorge in Deutschland durch staatliche Subventionen zu fördern und eines der vielen Löcher zu stopfen, die die vielen Rentenreformen – erforderlich wegen der demografischen Entwicklung in Deutschland – in die staatliche Altersvorsorge reißen. Riester wurde stufenweise eingeführt, alle zwei Jahre gab es eine Erhöhung. Zum 1.1.2008 steht nun die letzte Riesterstufe an, dann kann man maximal 2 100 Euro pro Jahr in seinen Riestervertrag einzahlen.

Die Förderung bei Riester kommt aus zwei Quellen: einmal gibt es Zulagen für den Sparer und evtl. vorhandene Kinder, andererseits erhält man über die Einkommenssteuererklärung eine Steuererstattung. Unter dem Strich ergibt sich die Höhe der Förderung aber ganz einfach aus dem persönlichen Grenzsteuersatz, es sei denn man hat viele Kinder, so dass die Förderung durch die Zulagen die steuerliche Förderung übersteigt. 

Gutverdiener, die 42 Prozent Grenzsteuersatz haben, müssten allerdings mehr als ca. 3,8 Kinder haben (wenn sie keine Kirchensteuer zahlen, Kirchensteuerpflichtige müssten sogar mehr als ca. 4,1 Kinder haben), damit die Zulagen die Steuererstattung übersteigen. Bei Geringverdienern mit vielen Kindern übersteigen die Zulagen natürlich eher die Steuererstattung. Dies war auch der Grund, Riester so komplex zu gestalten: man wollte Familienförderung gleich mit einbauen.

Förderfähig sind allerdings nur diejenigen, die pflichtversichert in der DRV (Deutsche Rentenversicherung) sind, also hauptsächlich Angestellte. Nicht förderfähig sind damit z.B. die Selbständigen, ebenso wenig diejenigen, die Beiträge in Versorgungswerke einzahlen (z.B. Ärzte, Rechtsanwälte).

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