Sechs besonders traditionsreiche Bars in Madrid

07.07.2017 - Ana Caballero 

Statistiken zufolge verfügt Spanien weltweit über die größte Bardichte. Mit insgesamt 260.000 Bars kommt eine Bar auf 175 Einwohner. Auch Madrid wäre nicht Madrid ohne seine zahlreichen Bars, von denen sich in beinahe jeder Straße mindestens eine befindet. Die berühmtesten Viertel der Stadt – Malasaña, La Latina, Barrio de las Letras und so weiter – leben von den vielfältigen Bars, die ihnen ihren jeweiligen Charakter verleihen. Ob in der Mittagspause, nach Feierabend oder zu späterer Uhrzeit, die Madrileños finden immer einen Anlass, um mit Kollegen, Freunden oder der Familie eine copa trinken zu gehen. Im Folgendenden eine Auswahl besonders traditionsreicher Bars der spanischen Hauptstadt.

 

Casa Labra

Diese Bar an der Puerta del Sol erlangte als Geburtsort der Spanischen Sozialistischen Arbeiterpartei (PSOE) Berühmtheit, die hier 1879 von Pablo Iglesias gegründet wurde. Die Einrichtung ist noch von damals, außen sticht die Holzfassade hervor, drinnen der große Spiegel.
Die Casa Labra ist nicht nur aufgrund ihrer Geschichte einen Besuch wert, sondern vor allem auch wegen ihrer vorzüglichen Spezialität: Kabeljau-Kroketten und -Schnitten (Croqueta y Tajada de Bacalao).

 

El Palentino

Im traditionsreichen El Palentino in Malasaña haben sich seit seiner Eröffnung im Jahr 1942 schon sämtliche Generationen junger Leute und Intellektueller eingefunden. Zu erkennen an ihrer Fassade aus kaputtem Marmor und den Aluminiumfenstern, lockt die Bar heute mit besonders günstigen Getränkepreisen, wodurch es hier in den Abendstunden meist sehr voll wird.

 

Casa Alberto

Auch die seit 1827 bestehende Casa Alberto besitzt eine Geschichte, die weit zurückreicht. Sie befindet sich im Barrio de las Letras auf dem Grundstück, auf dem Spaniens berühmtester Schriftsteller Miguel de Cervantes gelebt und den zweiten Teil des Don Quijote verfasst hat. In den siebziger Jahren besuchte der erste demokratische Bürgermeister Madrids, Enrique Tierno Galván, besonders gerne diese Bar, die bis heute mit ihrer traditionsreichen Einrichtung, dem Wermut aus dem Hahn und guten Tapas besticht.

 

Casa Amadeo Los Caracoles

Brechend voll wird es jeden Sonntag in der Casa Amadeo Los Caracoles von 1942, wenn sich die Besucher des Rastro-Marktes dort eine Pause gönnen. Die bunt gemischten Gäste können sich einer großen Auswahl an Tapas erfreuen, die sich bei Weitem nicht auf Schnecken beschränken, wie der Name der Bar vermuten lassen könnte.

 

Casa Julio

Diese Bar war bereits seit ihrer Eröffnung im Jahr 1921 wegen ihrer hausgemachten Kroketten mit verschiedenen Füllungen beliebt. 2000 erlangte sie jedoch noch aus einem anderen Grund internationale Berühmtheit: Die irische Band U2 stattete ihr während ihres Aufenthaltes in Madrid einen Besuch ab, um dort ein Fotoshooting durchzuführen. Seitdem ist die Casa Julio mit ihrer roten Fassade als die Bar der Kroketten von U2 bekannt.

 

Casa Pepe

Bei den meisten Madrilenen bekannt ist ferner die Bar Casa Pepe im Barrio de Pilar im Norden der Stadt. Sie trägt den wenig schmeichelhaften Spitznamen „Pepe el guarro” (zu Deutsch: Pepe das Schwein), zu dem sie aufgrund der oft auf dem Boden liegenden Hühnerflügel-Reste kam. Zu ihrer Spezialität gehören die Bierrunden, die durch Tapas wie etwa den Hühnerflügeln begleitet werden. Geben die Kunden Trinkgeld, wird jedes Mal als Zeichen des Dankes eine Glocke geläutet.

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